text4=Jedes Projekt beinhaltet aufgrund seiner Komplexität zwangsläufig diverse Projektrisiken. Der Eintritt eines solchen Risikos kann Kosten erhöhen, Bearbeitungszeiten verlängern, die Zielerreichung gefährden oder sogar den Abbruch eines gesamten Projekts bewirken. Aus diesem Grund ist es notwendig, Projektrisiken schon im Vorfeld zu identifizieren, zu bewerten und in weiterer Folge geeignete Gegenmaßnahmen zu beschließen. Grundsätzlich sind Projektrisiken nach zwei Kriterien zu durchleuchten: • Eintrittswahrscheinlichkeit • Schadensausmaß bei Eintritt (= Bedeutung für den Projekterfolg) Methoden zur Risikoanalyse und -bewertung: • qualitativ (z.B. Brainstorming, Gruppendiskussion) • quantitativ (z.B. Risiko-Kennzahlen, Risikokosten) Mögliche Risikoarten sind: • Akzeptanzrisiken --> Lösung wird von Betroffenen abgelehnt • Qualitätsrisiken --> Ergebnis entspricht nicht der geforderten Qualität • Auslastungsrisiken --> Personalressourcen sind nicht in ausreichendem Maße verfügbar (z.B. zeitliche Überlastung, Krankheit, vorrangige Linienarbeit) • Kostenrisiken --> Projektbudget reicht nicht aus • Terminrisiken --> Terminvorgaben können nicht gehalten werden Es reicht natürlich nicht aus, Risiken zu identifizieren und zu bewerten. Entscheidend ist, geeignete Gegenmaßnahmen zu treffen. Die häufigsten Risiko-Strategien sind: • Vermeidung (z.B. durch Änderung der Projektziele und -inhalte) • Verminderung (z.B. durch verstärkte Projektkommunikation) • Übertragung (z.B. an den Auftraggeber) • Akzeptanz (nur bei strategisch unbedeutenden Risiken) Der Risikogehalt von Projekten steigt in der Regel mit deren Größe und Komplexität. Der professionelle Umgang mit Projektrisiken ist deshalb oft erfolgsentscheidend. Das Risikomanagement sollte in einem Projekt ein kontinuierlicher Prozess sein. Es genügt nicht, Risiken zu Beginn eines Projekts zu identifizieren und Gegenmaßnahmen festzulegen. Der Projektleiter muss das Risikomanagement als eine seiner Kernaufgaben über die gesamte Projektdauer begreifen!