Sinnesspezifische Wahrnehmung


Der Mensch ist mit fünf Inputkanälen - den Sinneskanälen - ausgestattet. Die drei wichtigsten - Sehen (visuell - V), Hören (auditiv - A) und Fühlen (kinästhetisch - K) - sind am besten entwickelt. Geruchs- und Geschmackssinn (gustatorisch / olfaktorisch) spielen in der Abbildung der Umwelt durch das menschliche Gehirn wenig Rolle. Bei anderen Säugetieren kann, sowie z.B. beim Hund, der Hauptsinn durchaus der Geruchssinn sein. Jedem Inputkanal stehen verschiedene Rezeptoren - Nervenzellen - zur Verfügung, die die aufgenommene Information zuerst differenzieren und dann weiterleiten. Am Beispiel des Sehens wird sowohl zwischen hell und dunkel als auch farbsehen unterschieden. Die Umwelt bietet den Menschen eine ungeheure Menge an Informationen. Es wird geschätzt, daß der Mensch gleichzeitig sieben (plus / minus zwei) Informationen aufnehmen kann. Um sie von einander zu unterscheiden, muß jede mindestens eine Ausprägung von 0,18 Sekunden haben, woraus folgt, daß pro Sekunde maximal 126, pro Minute 7.560 Informationen eintreffen. Bewußt wahrgenommen können jedoch nur 40 Bits pro Sekunde werden (vgl. KUTSCHERA 1994, S. 116). Dies bedeutet, daß die Umwelt wesentlich mehr Informationen anbietet, als wir bewußt oder unbewußt aufnehmen. Zusätzlich dazu gelangt wiederum nur ein kleiner Teil in unser Bewußtsein (Bild 2.6).

Bild 2.6
Die Aufmerksamkeit bestimmt, was für uns bewußt wird und was unbewußt bleibt. Damit ist jedoch nicht bewiesen, daß etwa Informationen, die unbewußt aufgenommen werden, nicht doch gespeichert sind. Neben den externen Inputkanälen verfügt der Mensch auch noch über interne Eingangskanäle. Diese können zwar nicht in der Weise nominiert werden, wie etwa die Sinnessysteme. Sie sind aber trotzdem vorhanden. Am Beispiel des Samaditanks (vgl. Hutchinson 1994), bei dem jegliche Informationen über die Sinneskanäle unterbunden sind, laufen mentale Prozesse ab, die auch irgendwie angestoßen wurden. Dieses Irgendwie entspricht den internem Inputsystemen. Schätzungen zufolge, ist das Verhältnis zwischen internen und externem Input im Verhältnis 9:1 oder auch noch viel höher angesiedelt (vgl. BACHMANN 1991). Ein ausdrückliches Ziel bei der NLP - Ausbildung ist es, die Wahrnehmungsfähigkeit mit jedem unserer körperlichen Sinne zu trainieren. Die Wahrnehmung selbst ist nur ein Teil des Prozesses, der dem Menschen die Fähigkeit gibt, sich aktiv mit der Umwelt auseinanderzusetzen.