Ausgehend von einer, in der Literatur zu findenden, Auswahl von Metaprogrammen werden zehn verschiedene polare Dimensionen (Kapitel 5.3) fixiert. Jede dieser Dimensionen erhält für verschiedene neurologische Ebenen ihre maximale Ausprägung (Kapitel 20) definiert. Eine Kurz- und Detailbeschreibung (Kapitel 5.3.2 und 5.3.4) der gewählten Metaprogramme gilt dann als Basis für die weiteren Überlegungen. Von diesem Punkt ausgehend wird dann die Untersuchung weitgehend in zwei voneinander unabhängigen Pfaden (Abbildung 39) durchgeführt.
Abbildung 39 Anordnung der Untersuchung
Einerseits führen Experten Beobachtungen an Modellen (Probanden) durch und gelangen so zu Ausprägungen über die definierten Metaprogramme. Andererseits unterziehen sich die selben Personen einem PC- Test, der dann ebenfalls Ausprägungen liefert. Ein Vergleich dieser beiden Ergebnisse wird dann die Annahme, daß Metaprogramme mittels eines computerunterstützten Tests gemessen werden können, bestätigen oder widerlegen.
Als Experten (Kapitel 5.6) können in diesem Zusammenhang grundsätzlich alle jene Personen angesprochen werden, die eine überdurchschnittliche Beobachtungsfähigkeit aufweisen. Diese kann sowohl aus beruflicher Erfahrung oder auch aus einer einschlägigen Ausbildung resultieren. Beide Parameter werden bei der Auswahl der Beobachter bestimmend sein.
Da Metaprogramme unabhängig von beruflicher und sozialer Stellung existieren, können grundsätzlich beliebige Menschen als Modelle (Kapitel 5.4) angenommen werden. Für die weitere Auswertung ist es allerdings günstig, wenn markante Muster vorliegen. Eine entsprechende Vorauswahl an Modellen wird daher nur notwendig sein.
Nach Auswahl der Modelle wird mit jedem ein strukturiertes Interview (Kapitel 5.5) geführt. Der Interviewer selbst hat darauf zu achten, daß er ausschließlich den gewünschten Stimulus präsentiert. Jedes Interview wird dann auf ein Video aufgezeichnet. Allerdings werden in einer Nachbearbeitung die Filme so zusammengeschnitten, daß für jedes Metaprogramm eine Sequenz von 10 Modellen zu sehen ist.
Von der Expertenrunde ist dann das Video für jeden Kandidaten in jeden Metaprogramm auszuwerten. Während des Beobachtungsvorganges notiert sich jeder Experte seine vorgenommenen Einschätzungen auf ein Beobachterblatt. Im Anschluß an das „Assessment“ werden diese Daten übertragen, komprimiert und entsprechend ausgewertet (Kapitel 6.).
Als Folge der so durchgeführten Beobachtungen stehen dann für jedes Modell 10 verschiedene Metaprogramm - Muster zur Verfügung. Zu diesem Zeitpunkt ist bereits ein erster Vergleich der Metaprogrammstrukturen, resultierend aus der Vorauswahl mit der Metaprogramm Struktur der Expertenbeobachtungen, möglich.
Grundsätzlich kann den Beobachtern vorab Expertenstatus zuerkannt werden und zusätzlich dazu wurden sie ja vor dem Beobachtungsprozeß noch speziell ausgebildet. Um möglichen Fehlern in der Beobachtung vorzubeugen, ist an dieser Stelle eine Überprüfung der Reliabilität (Kapitel 7) und der Validität (Kapitel 8) der Beobachtungsergebnisse erforderlich. Sollten hier außergewöhnlich große Abweichungen einzelner Beobachter festgestellt werden, so sind deren Daten für die weitere Untersuchung auszuscheiden.
Die Entwicklung eines computerunterstützten Testverfahrens ist sowohl aus informationstechnischer als auch aus sozialwissenschaftlicher Seite zu betrachten. Die Entwicklung eines DV-Programmes wird üblicherweise in zwei Schritten durchgeführt.
Nach der Erstellung eines Pflichtenheftes (Kapitel 25.1) folgt die Programmierung für die gewünschte Computer-Plattform. Im gegenständlichen Projekt wird das Pflichtenheft, gerade was Bildschirmmasken, Interaktionen und Datenbankstruktur anbelangt, sehr exakt zu schreiben sein. Die Programmierung selber wird sinnvollerweise von einem Informatiker durchzuführen sein. Durch Pflichtenheft und Programmcode liegt dann die äußere Struktur der Anwendung vor.
Der wesentliche Teil des Tests liegt jedoch in der Entwicklung von Szenarien (Stimulis), die dann von dem Programm dargeboten und von den Testkandidaten beantwortet werden müssen. Die Entwicklung der Szenarien(Kapitel 19.1) hat nach dem heutigen Stand der Technik zur Entwicklung von Fragebögen zu erfolgen. Variante Szenarien werden dann an Personen, einer repräsentativen Stichprobe entsprechend, getestet. Über eine Faktorenanalyse ist dann über Trennschärfe Reliabilität und Validität zu entscheiden. Die so entwickelten Szenarien sind dann in das zwischenzeitlich vorbereitete PC-Programm einzubinden.
Nach Fertigstellung des PC-Tests werden die in Pfad 1 ausgewählten Modelle einem zweiten Testverfahren (Kapitel 25.2.1), eben mit gegenständlichem PC-Programm unterzogen. An dieser Stelle werden dann die Ergebnisse (Kapitel 25.2.2) zwischen Expertendiagnose und Computer-Test verglichen, so daß die Hauptthese dieser Untersuchung bestätigt oder widerlegt werden kann.
Ergibt nun der Vergleich dieser beiden Verfahren eine entsprechend hohe Übereinstimmung, so kann an dieser Stelle die Untersuchung abgeschlossen werden. Ist dies nicht der Fall, so sind im Pfad PC-Test die entsprechenden Justierungen vorzunehmen.
Als Transfer von der wissenschaftlichen Untersuchung hin zur Praxistauglichkeit (Kapitel 25.3) ist ein Einsatz im Rahmen des Personal-Recrutings vorgesehen. Bei diesem Prozeß werden ca. 50 Trainees - Kandidaten sowohl nach den herkömmlichen Methoden wie fachliche Eignung, kognitiver Test und Bewerbergespräch beurteilt, als auch nach NLP-Metaprogramm-Test gereiht. Es soll dabei, sehr wohl mit Profilen gearbeitet werden, wenngleich diese noch nicht in Form von Erfahrungswerten vorliegen. Dies bedarf einer Langzeituntersuchung und würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen.
Sollte im Rahmen einer Kritik (Kapitel 26) die Bestätigung der Hauptthese nicht gelingen, so ist alleine schon durch die exakte Definition der Dimensionen ein wichtiger Schritt im Gesamtkonzept des NLP getan worden.