Stolpersteine für Gruppen
Aus der umfangreichen Untersuchung von Hackman (1990)
geht hervor, welche Fehler im
Umfang mit Gruppen häufig gemacht werden. In diesem
Buch sind Untersuchungen verschieden-
artigster Gruppen zusammengefasst, wie z.B. Studien über
Vorstände, Kammerorchester,
Kindergärtnerinnen etc. Am Ende wird als
Zusammenfassung herausgearbeitet, welche Fallen
es gibt, dass fünf Stolperdrähte häufig vorkommen, die
den Erfolg einer Gruppe nachhaltig
beeinträchtigen.
Fünf Maßnahmen, mit denen
Manager den Erfolg eines Teams besonders wirkungsvoll
verhindern können.
1.
Nenne
die Gruppe ein Team, aber behandle ihre Mitglieder als Individuen.
Nichts behindert die Entwicklung einer
Gruppenverantwortlichkeit verlässlicher.
Die Einrichtung einer Gruppe bedeutet, sie als Einheit
ernst zu nehmen. Und das hat
beispielsweise zur Konsequenz, dass Vorgesetzte sich
nicht bei einzelnen Teammitgliedern
über die Arbeit und das Funktionieren der Gruppe
erkundigen sollen; ebenso wären Prämien
dem Team als Gesamtheit zur internen Verteilung zur
Verfügung zu stellen und nicht von
oben an einzelne zuzuteilen.
2.
Bleibe
unklar in der Zuweisung von Autorität über die Gruppe und innerhalb der
Gruppe, denn dann entstehen
ausreichende Ängste, um Gruppenarbeit zu verhindern.
Es muss klargestellt sein, wem die Gruppe zu berichten
hat, wer Aufträge an sie vergeben
Kann und wer innerhalb des Teams dem Auftraggeber
gegenüber verantwortlich ist.
3.
Überschätze
die Selbstorganisationsfähigkeit der Gruppe und verzichte darauf,
klare Grenzen der Aufgaben,
der Ressourcen und der zur Verfügung stehenden
Zeit anzugeben.
Denn dann ist die Gruppe so sehr mit der Definition
ihrer Aufgabe beschäftigt, dass für
alles andere entsprechend wenig Zeit bleibt. Wer keine
Fristen setzt oder gesetzt bekommt,
kann Gelingen und Scheitern nicht unterscheiden.
4.
Gib
dem Team eine klare Aufgabe, aber verzichte darauf, für die organisatorische
Unterstützung zu sorgen.
Es gehört zur Verantwortung jener, die eine Gruppe
oder ein Team installieren, innerhalb
der Organisation/des Unternehmens für die Bekanntgabe
des Teams und seiner Aufgaben
zu sorgen.
5.
Nimm
an, dass die Gruppenmitglieder alle nötigen Kompetenzen haben,
um als Team agieren zu
können.
Die Funktionen eines Teamleiters umfassen (unter
diesem Gesichtspunkt) drei Arten von
Aktivitäten: a) Er hat hervorragende
Leistungsbedingungen für die Gruppe zu schaffen;
entweder dank seiner eigenen Autorität oder mit Hilfe
seiner Kollegen. b) Er muss die Team-
bildung initiieren und die Gruppe als Leistungseinheit
aufrecht erhalten. c) Er hat das Team
sofort, wenn es erforderlich ist, zu coachen und zu unterstützen.
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