Werkbeschreibung

Meine Arbeiten umfassen vegetative Objekte, Gefäße und Skulpturen, sowie Wand- und Klangobjekte und Masken in verschiedenen Tonmischungen.
Bei der Oberflächengestaltung verwende ich hauptsächlich Engoben (Tonschlicker der mit verschiedenfärbigen Oxiden vermengt wird), die aufgemalt und anschliessend geritzt werden. Ebenso poliere ich die Objekte im lederharten Zustand, wobei eine hartglänzende Oberfläche entsteht, die nach dem Schrühbrand noch mit Bienenwachs vollendet wird.
Zum Teil werden die Stücke nach dem ersten Brand einem Rohbrand unterzogen, wodurch die Eigenheiten der Form und des Materials noch hervorgehoben werden.

Die Arbeiten entstehen durch Aufeinanderschichten und Aneinanderfügen von dünn gepinchten Tonteilen. Die Bauweise der Objekte erfolgt oft unbewußt, wobei ich auch Zufälle miteinbeziehe, indem ich auf das so Entstandene reagiere.
Durch das Zueinanderfügen von gerüsthaften und kompakten Körpern entsteht eine freie Figuration oder Gegenständlichkeit, die neue Öffnungen erlaubt und dadurch ihre eigene Dynamik und Lebendigkeit erhält.
Auch die dabei verwendete Wulsttechnik zeigt das Wachsen und Werden der Objekte sehr deutlich.
In den Wandobjekten wird dieses Aneinanderfügen durch Wiederholung von gleichen Teilen, die mit Lederbändern und Schnüren verbunden werden sichtbar. Dadurch entstehen neue Strukturen, die den keramischen Objekten eine andere Bedeutung und optische Wirkung geben.

In der Thematik lasse ich mich teilweise von Motiven aus der Natur und vom Prinzip des Männlichen bzw. Weiblichen in geraden und runden Konturen und der Spannung, die durch die Verbindung beider entsteht, inspirieren.
Diese kommt hauptsächlich in Gefässen und Skulpturen zum Vorschein.
Aber auch in den Wandobjekten, durch die Verfremdung der keramischen Oberflächen, die zum teil leder- und stoffähnlich wirken und in Verbindung mit straff gezogenen Bändern und Schnüren stehen.

Ich versuche die Eigenart und Eigenheit der gebrannten Erde, die uns im Alltag in verschiedenen Formen (Geschirr, Sanitärkeramik, Fliesen, Baustoffe, etc.) umgibt, durch die ursprüngliche Art des Formens und des Brennens und den bewußten Verzicht auf Glasuren sichtbar zu machen.

Ich möchte, daß das Machen und der Umgang mit dem Material in meinen Arbeiten lesbar und die Spontaneität des Ausdrucks im Moment des Entstehens erhalten bleibt.
Ton ist unter anderem das älteste Material mit dem künstlerisch gearbeitet wurde. Daher muß er für mich auch nach der Fertigstellung des Objektes sichtbar bleiben, wodurch vielleicht der Eindruck des Unfertigen oder zum Teil auch Archaischen entsteht, den ich aber als Freiraum für eigene Assoziationen und Interpretationen des Betrachters sehe.