Christoph Luckeneder reiht sich sich nahtlos ein in den Kreis dieser künstlerischen 'Fahnder' nach einem Jenseitigen, das sich im glanzvollen Diesseitigen spiegelt. Christoph L. ist dabei kein Verdunkler wie viele Mystiker, sondern ein Erheller. Transparente Farbsubstanz auf lichtdurchlässigen Bildträgern - dieses Prinzip ist Jahrhunderte alt. Für die Künstler der Gotik war das durch die Kathedralen fallende Naturlicht Gott gleichgesetzt. Ein Teil dieses spirituellen Kunstverständnisses fällt auch auf die Raum - und Freiluftinstallationen, wie sie unter anderem beim Festival der Regionen in Unterach am Attersee (1995), in Schloß Puchheim (1996), in Passau, in der Galerie Liebau bei Fulda, BRD (1998, 2002) in Linz (GWG) und anderen Orten zu sehen waren. Die Verwandlung der subjektiv eingesetzten Farbe in das Medium eines Objektiven, Allgemeingültigen, ist in jeder abstrakten Kunst angelegt. Christoph L. ist in seinen Arbeiten diesem Geheimnis der Farbe auf der Spur und in ihr innerstes eingedrungen - wie die Glasfensterkünstler, die deutschen Romantiker und die Künstler der klassischen Moderne, die sich ganz von der irdischen Welt verabschiedet haben. Christoph L. ist ganz und gar ein Künstler der Moderne, aber um seine Arbeiten weht ein Hauch der Geschichte.