Einsteins Spuk”: Das ist die Idee von der
Quantenverschränkung. Offenbar können Teilchen so eng miteinander verbunden
sein, dass die Messung des einen den Zustand des anderen sofort beeinflusst –
egal wie weit sie voneinander entfernt sind. Einstein nannte die Verschränkung
“spukhaft”, und tatsächlich mutet sie eher wie Magie an als wie Wissenschaft.
Doch im Reich der Quanten ist ja fast alles anders, als es uns der “gesunde
Menschenverstand” und unsere Welterfahrung vermuten lassen. Anton Zeilinger –
Professor in Wien, Empfänger zahlreicher wichtige wissenschaftlicher
Auszeichnungen und Bestsellerautor (Einsteins Schleier) – unternimmt
mit diesem Buch den schwierigen Versuch, die Grundlagen und Geheimnisse der
Quantenphysik jedem Interessierten zugänglich zu machen. Und das gelingt ihm
auf verblüffende Weise.
Ganz
wichtig ist dabei, dass Zeilinger mit seinen Erklärungen früher einsetzt als
die meisten anderen: Zunächst klärt er erst einmal ausführlich die Grundlagen,
also beispielsweise “Was ist Licht überhaupt?” und “Was ist unter Unschärfe zu
verstehen?”. Dabei und auch im weiteren Verlauf des Buches setzt er außerdem
zahlreiche Techniken ein, die das Verstehen und Nachvollziehen auch
kompliziertester Ideen und Experimente ermöglichen: Er erfindet das
Studentenpaar Alice und Bob, die Experimente durchführen, bei denen wir als LeserInnen sozusagen live und Schritt für Schritt dabei
sind. Er verwendet fiktive Dialoge zwischen Alice und Bob und verschiedenen
Wissenschaftlern, was durch die Frage-Antwort-Struktur unserem Vorgehen beim
Lernen optimal entspricht. Er setzt Cartoons und kleine Geschichten ein. Und er
scheut sich auch nicht, Informationen auf verschiedene Weise zu wiederholen.
Genau das verhindert, was auch vorgebildeten Laien bei anderen Büchern zur
Quantenphysik irgendwann unweigerlich passiert: dass sie an einem Punkt
aussteigen, weil sie einen bestimmten Schritt nicht mehr nachvollziehen können.