Für die einen ist „Deutschland sucht den Superstar“ eine himmlische Sendung, für andere die pure Hölle. Ähnlich extrem lassen sich -- eben sowohl, als auch -- überfüllte Adriastrände im August oder ein längerer Aufenthalt im Funkloch erleben. Kurz: Mit den beiden H-Begriffen ist man schnell zur Hand. Christoph Schulte-Richtering nimmt sich in seinem Buch jedoch nicht die irdischen Himmel-und-Hölle-Orte vor, sondern die „Echten“, im Jenseits. Vor allem die Hölle -- schließlich landen hier laut Hochrechnung mehr als 99 Prozent der Menschen.

Wie es bei einem langjährigen Ressortleiter der Klamauksendung „TV Total“ nicht anders zu erwarten ist, kommt dabei ein amüsanter, ein komischer Reiseführer heraus -- vorausgesetzt, man nimmt das Thema aus religiösen oder anderen Gründen von Grund auf nicht allzu ernst. Und wie einem herkömmlichen Travelbuch werden auch hier Shopping- und Freizeittipps gegeben, Unterkunftsempfehlungen, Benimm- und Kleidungsregeln, kulinarische Tipps und noch vieles mehr.

Klingt witzig, ist es auch. Doch der Autor legt Wert darauf, dass es sich nicht um ein Humorbuch handelt. Schulte-Richtering beteuert: Nichts davon ist ausgedacht. Vielmehr wurden Heilsversprechen ausgewertet, Totenbücher studiert und Höllenvisionen sowie andere antike, spätantike und mittelalterliche Quellen zitiert; wobei freilich nicht jedes Mal gekennzeichnet ist, aus welchen Religionen etwas stammt, und wobei der Autor freilich eine gewisse Flapsigkeit in der Neuzusammenstellung an den Tag legt. Das gilt auch für den so genannten „Quickfinder“. Mit dessen Hilfe können Leser nachschlagen, welche Strafe sie für welche Sünde zu erwarten haben. Für Ausschlafen bis nach Sonnenuntergang soll man zum Beispiel ewig im Ozean voller Riesenskorpione schwimmen müssen. Milchdiebstahl wird mit einer Wiedergeburt als Krähe bestraft. Doch auch diese Inhalte beruhen auf buddhistischen, hinduistischen und katholischen Quellen