Der Amazon-Rezensent warnt: Dieses Buch gefährdet Ihre Illusionen bezüglich der englischen Sprache. Sie dachten, Englisch sei eine leichte Sprache? Weil es ja so viele Leute sprechen, Sie eingeschlossen? Oder konnten Sie mit der Weltsprache Nummer Eins noch nie viel anfangen? In jedem Fall gilt: Englische Grüße, Judith Macheiners Sprachführer der anderen Art, ermutigt Skeptiker und bremst Überhebliche.

Wie eine verständnisvolle Lehrerin nimmt sie uns an der Hand und erklärt uns am Beispiel von einigen wenigen Sätzen aus der englischsprachigen Literatur die grammatikalischen Besonderheiten der germanischen Brudersprache. Die erscheint uns mal überraschend vertraut, dann wieder völlig fremd. Die Verlaufsform ist so ein Stolperstein, die Relativpronomen, die manchmal einfach wegfallen, und natürlich die zahllosen Präpositionen. Nicht immer gibt es da ein "Geländer, an dem wir uns vom Englischen ins Deutsche zurückfinden", sodass man den anderen Blick auf die Welt, der in bestimmten Wendungen zum Ausdruck kommt, akzeptieren muss.

Deshalb dürfte Macheiners Prinzip "Erkennen durch Wiedererkennen" als Lernstrategie auch nur bedingt funktionieren, für ihren leichtfüßigen Lehrgang zum Unterbau der englischen Sprache ist es jedoch ein treffliches Leitmotiv. Mag sein, dass die Humboldt-Professorin es sich dabei zuweilen etwas einfacher macht als ihre gestrengen Fachkollegen, doch das kann man jemandem, der uns das trockene Brot der vergleichenden Grammatik durch einen so charmanten Plauderton versüßt, schwerlich verübeln.

Der Amazon-Rezensent empfiehlt dieses sprachphilosophische Kabinettstück a) Englischlernenden mit soliden Vorkenntnissen, die sich fordern und fördern lassen möchten, b) all jenen Studenten, die sich bisher vor Linguistik-Seminaren gedrückt oder eben solche lustlos abgesessen haben, und nicht zuletzt c) den Dozenten, die für besagte Seminare verantwortlich zeichneten. --Patrick Fischer

Kurzbeschreibung
"Natürlich kann ich Englisch. Kann doch jeder!" - Diese Illusion nistet vor allem in Werbeagenturen und Marketing-Abteilungen, deren Insassen nicht in der Lage sind, einen klaren deutschen Satz hervorzubringen.
Ein bißchen mehr Problembewußtsein könnte nicht schaden. Wenn wir schon alle Englisch sprechen sollen, warum dann nicht gut? Leider tragen die Unterrichtssitten an manchen unserer Schulen wenig dazu bei. Da werden wie eh und je Intelligenz und Sprachgefühl der... Lesen Sie mehr

Über den Autor
Judith Macheiner lehrt Linguistik und Übersetzungswissenschaft an der Berliner Humboldt-Universität. In der Anderen Bibliothek sind von ihr zwei erfolgreiche Bücher erschienen: Das grammatische Varieté oder: Die Kunst und das Vergnügen, deutsche Sätze zu bilden (1991) und Übersetzen (1995).