Lerntips für Lernprofis
1. Kerninformationen heraussuchen: Zuerst müssen jene
Kerninformationen herausgesucht werden, die am wichtigsten sind (kein
Detailwissen). Empfehlenswert ist die Darstellung in Form von Diagrammen
(Baumdiagrammen, Tabellen). |
2. Schlagzeilen bilden: Die gefundenen
Kerninformationen müssen so angerichtet werden, daß die einzelnen Brocken
unser Gedächtnis nicht überfordern (nicht mehr als 7 Einzelinformationen bzw.
10 Sekunden-Texte). |
3. Vor dem Lernen - Hirn ausleeren! Die eigentliche Lernzeit
nicht direkt nach dem Essen, körperlicher Anstrengung oder Aufregung. Um
einen Zustand erhöhter Leistungsfähigkeit herbeizuführen, lassen wir unser
Isometrie-Ritual ablaufen und schaukeln uns so in eine kurze
Entspannungsphase, in der wir alle störenden Gedanken und Vorstellungen
beiseite schieben. |
4. Das 5-10-20-Programm: In den Zustand erhöhter
Konzentration zurückgekehrt, nehmen wir uns die ersten Kerninformationen vor.
Ganz schwierige Stoffe sollten wir in kleinen Abständen wiederholen (im Laufe
einer Stunde 3 mal). Bei jedem Wiederholungsdurchgang widmen wir ihm jeweils
5 intensive Lernminuten, die durch zunehmend längere Intervalle von 5, 10 und
20 Minuten getrennt werden. |
5. Das Schachbrett-Lernen: Pro
Kerninformationsbereich sollten wir nicht länger als 10-15 Minuten hernehmen.
In jeder folgenden Arbeitsphase springen wir grundsätzlich in ein
Kontrastgebiet, wobei es sinnvoll ist, auf eine Lernphase eine andere, nicht
lernbetonte Arbeit (z.B. Hausübungen) folgen zu lassen. Dieses
Schachbrettlernen halten wir auch im 5, 19, 20-Programm ein, indem wir die
Intervalle mit Arbeiten aus möglichst kontrastierenden Stoffbereichen füllen. |
6. Die schöpferische Pause: Im Anschluß an jeden
Lerndurchgang sollten wir eine kurze Entspannungspause einlegen. Dies
unterstützt die Speicherung der eben gelernten Inhalte merklich, selbst wenn
wir nur für eine halbe Minute abschalten (je ungestörter, umso
gedächtnisfördernder)! |
7. Die Abendwiederholung: Besonders widerspenstige
Inhalte notieren wir uns auf einen Zettel, den wir abends mit ins Bett
nehmen. Kurz vor dem Einschlafen knüpfen wir uns diese Inhalte noch einmal
vor und können damit eine besonders gute Einprägungswirkung erzielen. |
8. Vorstellungscomics: Bei widerspenstigen
Inhalten können wir uns auch dadurch helfen, indem wir uns eine möglichst
anschauliche, bildhafte Illustration ausdenken. Mit ein wenig Phantasie kann
man so manches Vorstellungscomic finden. |
9. Die Lernkartei: Für große Mengen an
Einzelinformationen, wie z.B. Vokabel, aber auch Fakten eines umfangreichen
Sachgebietes, läßt sich die Lernkartei einsetzen. Legen wir sie selbst an,
ist sie von besonderem Wert, weil wir sie dann nach unseren persönlichen
Bedürfnissen ausrichten. Empfehlenswert ist die Unterteilung in 3 Fächer
(leicht-mittel-schwer). Die Inhalte des "schweren" Faches sollten
wir uns möglichst täglich vornehmen, die hinteren zumindest gelegentlich
durchgehen und notfalls die eine oder andere Karte wieder nach vor reihen. |
10. Lernen - selbst gestalten: Es gibt keine Regeln für
alle! Jeder braucht seine individuelles Lernprogramm und muß sich seinen
Ablauf selbst gestalten. Da ist es auch notwendig, das eine oder andere
Auszuprobieren. Sehr hilfreich kann dabei die Frage sein: "Wie kann ich
mir das Lernen leichter machen". |
nach Univ. Prof. Dr.
Giselher Guttmann, bearbeitet von Dr. Henzinger, Schulpsychologie Tirol
w3: http://www.asn-ibk.ac.at/Schulpsychologie/LERNREG2.htm (01-06-09)