Aus der Geschichte lernt man für die Gegenwart, dies aber
muß man in größeren Zusammenhängen tun: Die richtigen Schlüsse aus der
Ereignisgeschichte lassen sich nur ziehen, wenn wir jene
geschichtsphilosophisch begründen, ordnen, werten. Und dazu liefert Ernest
Gellner die notwendige Grundlage.
In scharfen Konturen umreißt er ein Phasenbild von der menschlichen
Geschichte, wie es sich in neuerer Zeit allmählich herausgebildet hat:
agrarische Produktion - politische Zentralisierung und Arbeitsteilung -
Schrift, Wissenschaft und geistige Liberalisierung. Für die entscheidenden
Faktoren, die die Phasenübergänge markieren, stehen Pflug, Schwert und Buch.
Keinesfalls erhebt Gelner den Anspruch, im Besitz des einzig richtigen
Geschichtsbildes zu sein, vielmehr entwirft er seines in der Hoffnung, daß
jeder Leser die Möglichkeiten erhält, seine eingene Variante einer kritischen
Überprüfung zu unterziehen.