Eigentlich sollte es ein Interwiev aus Anlaß eines Weltkongresses für
soziale Psychatrie für das Hamburger Sonntagsblatt werden. Was als Interview
begann endete als spannendes Zwiegespräch zwischen dem Physiker und
Konstruktivisten Heinz von Foerster und dem Biologen und Journalisten Bernhard
Pörksen. Diese Entstehungsgeschichte ist symptomatisch für Heinz von Foerster:
er beginnt zu denken ohne von Vornherein auf das Ergebnis fixiert zu sein.
Manchmal hört er auch mittendrin auf und überläßt es dem Leser, diese Gedanken
fortzuführen. Es begegnet hier einem ein Mann, der Spaß hat am Denken. Er
fordert auch dazu auf, es ihm gleich zu tun und auch noch Freude daran zu
haben. Die Ergebnisse des Denkens sind in keiner Weise vorgegeben, man kann
sich also selbst sein Ergebnis "zurechtdenken". Ist es wirklich das,
was wir meinen zu sehen, zu riechen und zu schmecken, was "da
draußen" ist? Gibt es die vermeintliche Realität überhaupt, wenn es
möglich ist, den Geschmack von Essig, zu erzeugen, indem die Geschmacksnerven
mit Elektrizität gereizt werden oder wenn es möglich ist, durch die Reizung des
Sehnervs mit Essigsäure einen farbigen Lichtklecks hervorzurufen? Ein Buch für
alle, die gerne (eigenständig) denken und Spaß daran haben. Es sollte
Pflichtlektüre für Lehrer sein, die erfahren möchten, warum Wissen sich nicht
vermitteln läßt. Es ist kein Buch für jemanden, der auf der Suche nach Wahrheit
ist, denn die Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners.