"Wenn Du denkst, dass Du denkst, dann denkst Du nur Du
denkst, denn das Denken der Gedanken ist gedankenloses Denken und denken tust
Du nie."
Ein Sinnspruch, den Edward de Bono nicht unterschreiben würde. Der Autor
der Neuen Denkschule beschäftigt sich seit mehr als 25 Jahren mit dem
Thema und ist einer der renommiertesten Vertreter auf dem Gebiet des kreativen
und effektiven Sinnierens. Mithilfe der praktischen Übungen, die de Bono in
seinem neuen Buch vorstellt, soll es jedem Leser möglich sein, sich zu einem
besseren Denker zu entwickeln.
Das Denken hängt von der Intelligenz ab, die
zu einem Teil angeboren ist. Aber bedeutet diese Vorprogrammierung, dass sich
die Fähigkeit und Art des Denkens nicht weiterentwickeln lässt? Keinesfalls, so
de Bono, denn das Denken unterscheidet sich nicht grundlegend von anderen
Fähigkeiten -- und lässt sich deshalb durch Training, Praxis und Lernen
verbessern. Und das sei auch dringend notwendig, denn kritische Analyse,
Urteilsbildung und Diskussion allein reichen nicht aus, um neue Ideen
hervorzubringen. Vielmehr müsse die planerische, schöpferische und konstruktive
Seite des Denkens geschult und gefördert werden, denn Wahrnehmung und
Kreativität seien wichtiger als reine Intelligenz.
Mithilfe seiner "Werkzeugmethode"
-- wie der Handwerker braucht auch der Denker für unterschiedliche Aufgaben das
passende Werkzeug -- führt de Bono Schritt für Schritt an die neue Art des
Denkens heran. "Wahrnehmung und Muster", "Laterales
Denken", "Gefühle und Werte", "Information",
"Entscheiden", "Denken und Tun", "Bewusstes
Denken" -- die Kapitelüberschriften belegen, wie komplex das Lernprogramm
aufgebaut ist. Und dennoch ist es von der ersten bis zur letzten Seite gut
verständlich und leicht umsetzbar.
De Bonos Neue Denkschule ist ein
praxiserprobtes Konzept, mit dem sich effektives und kreatives Denken gezielt
erlernen lässt. Ob es einem persönlich weiterhilft, muss natürlich jeder selbst
ausprobieren. Es fällt sicher nicht leicht, alte und überholte Denkmuster
abzulegen und in neue Richtungen zu denken, aber der Lernaufwand könnte sich
letztlich lohnen