Vor über 2500 Jahren gelangte Siddhartha Gautama, ein im nepalisch-indischen Grenzgebiet geborener Adliger, zur
"Erleuchtung". Dies war die Geburtsstunde des Buddhismus, der auf den
"Erleuchteten", den Buddha, zurückgeht. Ausgehend von dessen Lehren,
ist der Buddhismus seitdem zu einer Weltreligion geworden und will, wie wohl
alle Religionen, den Gläubigen den Weg zur Erlösung weisen -- dahin, Ruhe und
Glück in diesem Leben zu erreichen und schließlich das Nirvana,
das Ende der schmerzvollen Wiedergeburten, einen Zustand höchsten Glücks
außerhalb von Raum und Zeit. Von seiner Wiege in Indien breitete sich der
Buddhismus in zahlreiche Länder vor allem Asiens aus, beeinflusste Kulturen und
Denkweisen und passte sich seinerseits den lokalen Gegebenheiten an.
Die älteste aller großen Religionen auch für Laien verständlich zu
machen, ist das Ziel dieses Buches, das der Beck Verlag einige Jahre nach dem
ersten Erscheinen nun in die preiswerte und handliche Beck'sche
Reihe übernommen hat: keine "Glaubenseinführung" für westliche
Buddhismus-Fans, kein Modebuch der Esoterik-Welle,
sondern ein anspruchsvolles, wissenschaftlich solides Werk, das einen
gründlichen Überblick liefert über die Entwicklung des Buddhismus von dessen
Anfängen bis ins 20. Jahrhundert hinein. Internationale Experten haben die
einzelnen Beiträge verfasst. Sie beschreiben die Grundzüge des Buddhismus,
seine Lehre und Organisationsformen, seine Jahrtausende alte Geschichte und die
ganz unterschiedlichen regionalen Ausprägungen: Der Buddhismus in der modernen
Industriegesellschaft Japans ist ein anderer als jener im entlegenen Hochland
von Tibet, wo beispielsweise der Lama, der geistige Lehrer, eine herausgehobene
Rolle spielt.