Mit dem knapp einstündigen Konzeptalbum Ambra schuf
das Produzententeam Avenue, das Brüderpaar Giorgio und Martin Koppehele, einen
faszinierend neuen Klang- und Sehgenuss. Das Brüderpaar, das bereits mit Michel
Cretu zusammengearbeitet hat, und u. a. für die Titelsongs der TV-Serien Max
Headroom oder Gorilla verantwortlich zeichnete, hob mit Ambra ein
neues Ehtno-World-Projekt aus der Taufe. Ambra verbindet elektronische
Klanggebilde mit mystischen Sphärenklängen, pulsierende Beats mit den
"Khöömij"-Gesängen der monogolischen Gruppe Ujanga, filigrane Stimmen
mit orchestralem Pomp, vielschichtige Perkussionsrhythmen mit traditionellen
indischen Melodien. Anklänge an Enigma werden laut, und wer diese Art von Musik
mag, ist hier genau richtig aufgehoben.
Untermalt ist die musikalische Reise mit den
traumhaft schönen Bildern des angesehenen Naturfilmers Gogol Lobmayr. Die
Untertitel geben Beschreibungen der gezeigten Orte. Wolken fliegen über den
Himmel, paradiesische Wasserfälle stürzen herab -- die einzelnen Songs sind
entsprechend visuell umgesetzt. Während "Walking In The Air" das
Mittelalter und den Glauben an magische Kräfte mythisch verklärt, weckt
"Dark Ages" Reminizensen an längst vergangene Schlachten und Reiche.
In "Paradise Lost" werden die Weiten der mongolischen Steppe lebendig
-- ausgefeilte Klanglandschaften, die in Kombination mit den fantastischen
Bildwelten, ein beeindruckendes Hör- und Seherlebnis darstellen